Stadtjugendring und Partnerorganisation halten Israel-Austausch lebendig

Die Jugendleiter Anna Bundt und Darian Harff vom Stadtjugendring Buxtehude während ihres letzten Israel-Aufenthalts im März. Foto: SJR
Die Jugendleiter Anna Bundt und Darian Harff vom Stadtjugendring Buxtehude während ihres letzten Israel-Aufenthalts im März. Foto: SJR

BUXTEHUDE. Das Programm, das der Stadtjugendring Buxtehude und die Partnerorganisation „Migvanim“ in Israel 2014 ins Leben gerufen haben, ist vorbildlich. Trotzdem hätte der Jugendaustausch vom 22. Juli bis zum 8. August 2019 fast nicht stattfinden können.

 

Jetzt vermelden die Jugendleiter Anna Bundt und Darian Harff sichtlich erleichtert: „Es klappt, endlich haben genügend Teilnehmer zugesagt.“ Dabei ist das Angebot des Stadtjugendrings sehr attraktiv: Acht Jugendliche aus Deutschland und acht Jugendliche aus Israel werden die jeweiligen Länder als Gruppe unmittelbar aufeinanderfolgend besuchen. Vor Ort gibt es ein tolles Programm mit Unterkunft, gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen, erst zehn Tage in Buxtehude, dann sieben Tage in Israel. Die Teilnahme kostet dank öffentlicher Förderung für die Jugendlichen nur 300 Euro pro Kopf.

 

„Das liegt auch daran, wie einseitig hierzulande die Darstellung Israels in den Medien ist“, sagt die 22-jährige Studentin Anna Bundt, die die Gruppe als Betreuerin zusammen mit dem 24-jährigen Studenten Darian Harff begleiten wird. Israel werde von vielen vor allem als Kriegsgebiet wahrgenommen. Sie selbst war schon siebenmal in Israel. Zuletzt für sechs Tage im März, um mit dem Team der Partnerorganisation „Migvanim“ in der 40 000-Einwohner-Kommune Ramat HaSharon die Jugendreise vorzubereiten.

 

Auch auf der israelischen Seite kämpfen die Jugendaustausch-Gründer mit Vorurteilen, die durch Medienberichte geschürt werden: Dort wird viel über Rechtsextremismus in Deutschland und Europa berichtet, so dass Eltern Bedenken haben, ihre Kinder nach Buxtehude zu schicken – auch, wenn Übergriffe mit rechtsextremem Hintergrund, von denen sie erfahren, in Wien oder Sachsen spielen. „Umso wichtiger ist es, dass solche Jugendaustausche weiterhin stattfinden“, sagt Anna Bundt. Denn durch die persönlichen Kontakte und das Erleben vor Ort bekämen die jungen Leute ein eigenes, differenziertes Bild voneinander und von dem jeweiligen Land. „Es ist uns auf beiden Seiten auch sehr wichtig, dass wir damit ein Zeichen setzen, nämlich: Wir haben Interesse.“

 

Israel-Austausch

„ConAct“, das Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, stellte für den Stadtjugendring den Kontakt zu einer geeigneten Partnerorganisation her. 2014 kam es zu ersten Besuchen und Gegenbesuchen der Mitarbeiter, daraus wurde erst ein Mitarbeiter-Austausch, seit 2016 ein regelmäßiger Jugendaustausch, der durch ein Sonderprogramm des Bundes gefördert wird.

 

www.tageblatt.de von Anping Richter